Keine Schüsse auf die Straßenbahn: Ermittlungen eingestellt

 

Keine Schüsse auf die Straßenbahn: Ermittlungen eingestellt

Jena: Die vermuteten Schüsse am 11. November auf eine Straßenbahn waren keine Schüsse, sondern sind auf Materialfehler im Glas der Scheiben zurückzuführen. Das ergaben die Expertisen zweier Sachverständiger, die sich aufgrund der Presseveröffentlichung  bei der Polizei gemeldet hatten, teilte die Polizei heute mit. Das festgestellte Schadensbild an den Scheiben ist demnach typisch für Materialfehler bei der Herstellung der Scheiben. Die Hinweise der Wissenschaftler führten dazu, dass die Staatsanwaltschaft Gera die Ermittlungen in diesem Fall eingestellt hat. Die Bahn befand sich am 11. November in Höhe der Haltestelle „Sportforum" und fuhr stadtauswärts. Eine 17 Jahre alte Insassin der Bahn hörte einen lauten Knall und sah, dass eine Scheibe komplett gesplittert war. Sie erlitt einen Schock; andere Fahrgäste wurden nicht verletzt. Bereits geklärt waren die Schüsse zu Jahresbeginn auf die Bahn. Ein 39-Jähriger steht im dringenden Tatverdacht, am 27. Januar in Lobeda und einen Tag später am Volksbad mit einer Zwille Stahlkugeln auf die vorbeifahrenden Straßenbahnen geschossen zu haben. Dabei entstand an den Bahnen Sachschaden von mehreren Tausend Euro. Menschen kamen nicht zu Schaden. Gegen den Mann wurde ein Haftbefehl erlassen. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Noch nicht geklärt ist ein Angriff mehrerer Personen am 16. November auf eine Bahn, die an der Endhaltestelle in der Naumburger Straße stand und bei der mehrere Fenster mit Steinwürfen beschädigt wurden. Außerdem warfen die Personen Farbbeutel gegen die Bahn. Hier stand offenbar ein politisches Motiv bei den Tätern im Vordergrund; die Bahn war mit Werbung der Bundeswehr-Karriereberatung beklebt.

Datum: 23.12.2019
Rubrik: Polizei
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