
Einwohneranfrage: „Grüne Welle“ für Straßenbahnen
Warum stehen Jenas Straßenbahnen trotz Vorrangschaltung immer wieder im Stau? Diese Frage hat Einwohner Christoph zur Mühlen im Stadtrat aufgeworfen. Als regelmäßiger Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs schilderte er, dass sich kleine Verzögerungen – etwa an Ampeln oder vor Haltestellen – im Alltag zu spürbaren Verspätungen summieren. Gerade angesichts der Investitionen in die Lichtbahn sei das unbefriedigend.
Dezernent Dirk Lange betonte in seiner Antwort, dass der Vorrang für Busse und Bahnen rechtlich klar geregelt sei – sowohl im Thüringer ÖPNV-Gesetz als auch in den Jenaer Leitlinien Mobilität 2030. In der Praxis lasse sich jedoch keine durchgängige „grüne Welle“ realisieren. Ampelschaltungen müssten auch Räumzeiten, Querverkehr und Sicherheitsaspekte berücksichtigen, weshalb Straßenbahnen trotz Priorisierung gelegentlich anhalten müssten.
Die Stadt versuche dennoch, den ÖPNV bei neuen Maßnahmen konsequent zu bevorzugen. Perspektivisch setzt Jena auf Smart-City-Projekte: Mit Sensorik und KI-gestützter Steuerung sollen Ampeln künftig flexibler auf Verkehrslagen reagieren. Vollständige Zufriedenheit werde es dabei kaum geben, räumte Lange ein – Verbesserungen für eine Verkehrsart gingen oft zulasten anderer. Ziel bleibe es jedoch, die Straßenbahn schrittweise schneller und zuverlässiger durch die Stadt zu bringen.
Foto: pixabay






















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