Es ist ein Virus. Wer einmal dabei war, geht immer mit – solange der Herrgott ihn lässt. Seit 400 Jahren ziehen Gläubige aus dem Würzburger Stadtteil Heidingsfeld jedes Jahr an...
Es ist ein Virus. Wer einmal dabei war, geht immer mit – solange der Herrgott ihn lässt. Seit 400 Jahren ziehen Gläubige aus dem Würzburger Stadtteil Heidingsfeld jedes Jahr an Fronleichnam nach Walldürn im Odenwald. 80.000 Schritte trennen die Wallfahrer von der Wallfahrtskirche. Mehr als 150 Menschen machen sich auf den Weg, jeder mit einem ganz persönlichen Anliegen: eine schwere Krankheit der Mutter oder ein neuer Job für die Tochter. Doch die Heidingsfelder Heilig-Blut-Wallfahrt hat nicht nur eine religiöse Bedeutung, sondern ist auch eine sehr gesellige Angelegenheit: Die Wallfahrer übernachten im Gasthaus und nicht in Pfarrsälen, die begleitenden Musiker spielen nicht nur Kirchenlieder. Eine Wallfahrt, die die Teilnehmer als „Familienfest“ bezeichnen, bei dem „die Volksfrömmigkeit in Wallung kommt“.