Psychologie der Rechtsradikalisierung

 

Psychologie der Rechtsradikalisierung

Die Ergebnisse der zurückliegenden Europawahl haben es deutlich gezeigt: rechte Parteien sind auf dem Vormarsch. Auch für die anstehenden Landtagswahlen werden hohe Stimmenanteile für rechte Parteien erwartet. Immer mehr Menschen tolerieren, teilen und unterstützen rechtspopulistische und rechtsradikale Gedanken. Den Gründen dafür gehen der Psychologe Prof. Dr. Tobias Rothmund von der Uni Jena und die Psychologin Prof. Dr. Eva Walther von der Uni Trier in ihrem Buch „Psychologie der Rechtsradikalisierung“ nach. Dass populistische und rechtsextreme Positionen immer leichter Gehör finden, resultiert unter anderem aus ökonomischer Ungleichheit, Ressourcenknappheit und sich überlagernden internationalen Krisen, die von vielen Menschen als Bedrohung empfunden werden, so die Autoren. Doch nicht alle Menschen seien gleichermaßen anfällig für Radikalisierungsprozesse. Die Autoren thematisieren auch die Persönlichkeitsunterschiede, die dabei eine Rolle spielen. Auch mögliche Präventionsansätze und deren Wirksamkeit werden diskutiert: Entscheidend sei, dass die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Menschen, die sich antidemokratischen Ideologien zuwenden, in den Blick genommen werden. Zugleich müssten die normativen Grenzen des Grundgesetzes verteidigt und Verletzungen geahndet werden, um der schleichenden Normalisierung demokratiefeindlicher Ideologie entgegenzuwirken.

Foto: Anne Günther/Universität Jena

Datum: 31.07.2024
Rubrik: Wissenschaft
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