
Wie Darmbakterien vor Krebs schützen könnten
Obwohl Darmkrebs als Alterskrankheit gilt, sind zunehmend junge Erwachsene betroffen. Das Forschungsnetzwerk „PerMiCCion“ unter Leitung von Prof. Gianni Panagiotou am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie und der Universität Jena will klären, warum das so ist und welche Rolle Darmmikroben dabei spielen. Insgesamt wird das Projekt über acht Jahre mit mehr als vier Millionen Euro unterstützt.
In den vergangenen vier Jahren hat das „PerMiCCion“-Team eine der umfassendsten Datensammlungen zum Mikrobiom junger Darmkrebspatienten in Deutschland aufgebaut. Mithilfe genetischer Analysen des Darmmikrobioms, Untersuchungen mikrobieller Stoffwechselprodukte sowie computergestützter Auswertungen und Machine-Learning-Modelle hat das Team große Datensätze erstellt, die mikrobielles Erbgut, Stoffwechselaktivitäten sowie Ernährungsfaktoren erfassen. Dabei identifizierten die Forschenden ein charakteristisches Muster aus Bakterien, Pilzen und Viren, dass bei Patienten mit Darmkrebs gehäuft vorkommt – ein sogenanntes ‚onkogenes Mikrobiom‘. Dieses kann Entzündungen fördern, toxische oder wachstumsfördernde Stoffwechselprodukte bilden und die Immunantwort des Körpers beeinflussen. Das Wissen über dieses Mikrobiom bildet nun eine wichtige Grundlage für das Projektteam, um neuartige diagnostische und therapeutische Ansätze für personalisierte Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Grafik: Adobe Stock / appledesign





















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