
Forschung ohne Tierversuche
Wie menschliche Organe sehen sie nicht aus, und doch ahmen sie deren Funktionen erstaunlich präzise nach: winzige Biochips, in deren Hohlräumen Zellen von Lunge, Darm oder Leber wachsen, durchzogen von feinen Kanälen, in denen Flüssigkeit wie Blut zirkuliert. Mit diesen sogenannten Organ-on-Chip-Modellen erforscht der Jenaer Biochemiker Prof. Dr. Alexander Mosig am Universitätsklinikum Jena, wie Infektionen und Entzündungen im menschlichen Körper entstehen und das ganz ohne Tierversuche.
Mosig hat die neu geschaffene Professur für Tierversuchsersatzmethoden in der Infektions- und Entzündungsforschung übernommen. Sein Ziel ist es, menschliche Krankheitsprozesse präziser zu verstehen und Medikamente individueller zu bewerten. Im Fokus stehen dabei Lungen- und Darmerkrankungen, die durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst werden.
Die von seiner Arbeitsgruppe entwickelten Chips sind patentgeschützt und werden über das Jenaer Startup Dynamic42 für Forschung und Industrie nutzbar gemacht. Perspektivisch will Mosig am Universitätsklinikum die 3R-Prinzipien (Replace, Reduce, Refine) weiter stärken und Forschende in modernen Alternativmethoden schulen.
Foto: Universitätsklinikum Jena





















Mäßig bewölkt