
Entscheidungen über Leben und Tod
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Mathias Middelberg präsentiert am Montag, 6. Juli, ab 19 Uhr sein Buch „Wer bin ich, dass ich über Leben und Tod entscheide? Hans Calmeyer - 'Rassereferent' in den Niederlanden 1941-1945". Er spricht im Hörsaal 6 des Uni-Campus am Ernst-Abbe-Platz. Zu dieser öffentlichen Lesung laden das Kompetenzzentrum Rechtsextremismus und die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena ein. Der Eintritt ist frei. Hans Calmeyer (1903-1972), der 1926 an der Universität Jena sein juristisches Staatsexamen abgelegt hatte, war von 1941 an „Rassereferent" in Den Haag. In dieser Funktion hatte er zu entscheiden, ob jemand als „Jude" oder „Arier" oder „Mischling" einzustufen sei. Eine Entscheidung über Leben und Tod der Antragsteller. Mathias Middelberg legt in seinem Buch dar, dass Calmeyer in 3 700 Fällen zugunsten der Antragsteller entschieden hat. Umstritten ist, ob Calmeyer bewusst die Rassengesetze der Nazis großzügig ausgelegt oder ob er sein Amt einfach sehr nachlässig geführt hat.





















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