
Wie ein Pilz unser Immunsystem kapert
Der Hefepilz Candida albicans regt bei einer Infektion die Ausschüttung winziger RNA-Schnipsel an, die dann sein Wachstum stimulieren. Das hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) in Jena entdeckt. Diese ungewöhnliche Ausnutzung des menschlichen Immunsystems kann Krankheitsprozesse erklären und liefert neue Ansätze für die Therapie von Pilzinfektionen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „mBio“ veröffentlicht. Das Forschungsteam um Christine Skerka hat herausgefunden, dass der Pilz die menschliche Immunabwehr gezielt ausnutzt. Er setzt Signalmoleküle frei, die von speziellen Immunzellen, den Monozyten, erkannt werden und dort die Ausschüttung von bestimmten microRNAs anregen. Diese lösen dann beim Pilz vermehrtes Wachstum aus. Skerka leitet die Gruppe Immunregulation am Leibniz-HKI und ist Professorin an der Universität Jena. Foto: Christine Skerka/Leibniz-HKI





















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