UKJ-Experten behandeln erfolgreich seltene rheumatologische Erkrankung

 

UKJ-Experten behandeln erfolgreich seltene rheumatologische Erkrankung

Mit einer kleinen Schwellung am Augenlid fing bei Torsten Sieblist alles an. Sie wird schlimmer und macht sich auch am zweiten Auge breit. Dazu ist der 46-Jährige kraftlos, erschöpft, seine Hände fühlen sich taub an, Gelenkschmerzen und zunehmende Luftnot kommen hinzu. Nach zahlreichen Arztbesuchen kommt Torsten Sieblist ins Uniklinikum Jena (UKJ). Die Rheumatologen bestimmen in seinem Blut den Antikörper MDA5. „Der war hoch positiv“, berichtet Prof. Peter Oelzner, Leiter des Funktionsbereichs Rheumatologie am UKJ. Damit war klar, dass der Patient an Amyopathischen Dermatomyositis leidet. Dies ist eine seltene entzündliche Erkrankung aus dem rheumatologischen Formenkreis. Charakteristisch für das Krankheitsbild ist eine schnell fortschreitende und schwer zu behandelnde Lungenerkrankung. Prof. Oelzner findet in Publikationen einen Fall, der mithilfe einer Plasmapherese behandelt wurde. Bei diesem Verfahren werden aus dem Blut des Patienten gezielt Antikörper entfernt und das gereinigte Blut dem Patienten wieder zugeführt. Zur Plasmapherese kommt später noch eine Immunadsorption hinzu - mit Erfolg. Dem Patienten geht es deutlich besser. Allerdings ist die Erkrankung nicht heilbar, die Schäden an der Lunge sind nicht rückgängig zu machen. Sieblist muss weiterhin regelmäßig zur Immunadsorption kommen.

In Deutschland leiden ca. 2 Millionen Patienten an entzündlich rheumatischen Erkrankungen. Der 12. Oktober ist Weltrheumatag. Ziel ist es, die Anliegen rheumakranker Menschen an diesem Tag in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Foto: Inka Rodigast/UKJ 

Datum: 12.10.2023
Rubrik: Wissenschaft
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