Forschungsstelle zur Kultur und Sprache Griechenlands

 

Forschungsstelle zur Kultur und Sprache Griechenlands

Mit dem Ziel, die griechische Kultur und die Vielfalt der griechischen Sprache zu erforschen, wurde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena die „Forschungsstelle Bessarion“ gegründet. Thede Kahl, Professor für Südslawistik, und Dr. Sotirios Rousiakis erforschen mit externen Mitarbeitern die Dialekte des Griechischen und bislang wenig beachtete Aspekte der griechischen Kultur. Die griechische Sprache weist etwa zehn verschiedene Dialekte auf, von denen einige so stark voneinander abweichen, dass sie beinahe als eigenständige Sprachen betrachtet werden können. Dieses Phänomen ist auf die Verbreitung griechischer Siedlungen in der Mittelmeerregion in vorchristlicher Zeit zurückzuführen, sowie auf spätere Migrationsbewegungen. Eine solche Migration betraf die sogenannten Pontos-Griechen, benannt nach dem Schwarzen Meer (Pontos Euxeinos). Nachkommen dieser Gruppe unterstützen heute die neue Forschungsstelle. Die Plattform LaZAR, ein Ergebnis eines DFG-Projekts aus Jena, hat das Ziel, diese Sprachvarietäten zu bewahren und zugänglich zu machen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem bedrohten immateriellen Kulturerbe der Griechen, einschließlich lokaler Produkte und Herstellungsmethoden, wie Seidenraupenzucht oder Safrangewinnung. Die Forschungsstelle trägt dazu bei, das Wissen über alte Herstellungsmethoden zu bewahren und weiterzugeben. Benannt ist Forschungsstelle nach Bessarion von Trapezunt (1399-1408 bis 1472), einem byzantinischen Humanisten, Theologen, Kirchenpolitiker, Diplomaten und Kardinal, der sich für die Verbreitung der griechischen Kultur und Sprache in Europa einsetzte.

Foto: Thede Kahl/Uni Jena

Datum: 08.11.2023
Rubrik: Wissenschaft
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