
Weibliche Seidenspinner riechen die Welt anders als Männchen
Der menschliche Geruchssinn ist bei Männern und Frauen ähnlich entwickelt. Auch wenn Frauen über mehr Geruchsneuronen verfügen und damit eine feinere Nase haben, nehmen sie doch Gerüche gleich wahr. Bei Seidenspinnern ist dies anders, wie ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg herausgefunden hat. Bei männlichen Seidenspinnern ist die Antenne, also deren „Nase“, stark auf die Erkennung von weiblichen Sexuallockstoffen spezialisiert, während die Weibchen ihre eigenen Pheromone gar nicht wahrnehmen können. Die Weibchen reagieren besonders empfindlich auf den Duft von Seidenraupenkot. Bestandteile dieses Duftes erwiesen sich als abschreckend für verpaarte Weibchen, die bei der Eiablage vermutlich Konkurrenz für den eigenen Nachwuchs meiden. Die Antenne der Weibchen reagiert dabei auf bestimmte Säuren (Isovaleriansäure und Benzaldehyd). In weiteren Untersuchungen soll jetzt geklärt werden, ob die Wahrnehmung von Säuren auch bei männlichen Seidenspinnern eine bedeutende ökologische Rolle spielen.
Foto: Markus Knaden, Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie





















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