
Wahlstudie zeigt Misstrauen in den Staat
Die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg haben aufgrund der Resultate der AfD politisch für Erdbeben gesorgt. Noch immer laufen die Sondierungsgespräche zur zukünftigen Regierungsbildung. Eine interdisziplinäre Studie an den Universitäten Trier und Jena hat Einstellungen und Wahlverhalten in den Ländern im Vorfeld der Landtagswahlen erfasst und analysiert. Die Studie bietet sowohl politikwissenschaftliche als auch psychologische Einblicke in die Krise der Demokratie.
Die Studie belegt ein massives Misstrauen in Demokratie, Staat und Politik. Zwei Drittel der Nichtwähler geben an, sie hätten wenig oder gar kein Vertrauen in den Staat. Daneben zeigt die Studie aber noch eine weitere Gefahr für die Demokratie. Die AfD-Wählerschaft ist nicht nur kritisch gegenüber demokratischen Institutionen oder der aktuellen Ausgestaltung von Demokratie in Deutschland eingestellt. Sie lehnt zu einem bedeutsamen Anteil die Demokratie als Staatsform ab.
Das Wahlverhalten in den ostdeutschen Bundesländern deutet laut der Studie auf eine Stärkung der politischen Ränder und demokratiekritischer Kräfte hin. In ostdeutschen Bundesländern ist die Bindung von Wählern an eine bestimmte Partei schon immer deutlich geringer als in den westdeutschen Bundesländern. Die aktuelle Studie zeigt jedoch, dass die AfD mittlerweile über den höchsten Stammwähleranteil verfügt.
Bei den Regierungsbildungen in den drei Bundesländern ist noch kein Ende in Sicht. In der Studie zeigt sich, dass die Bevölkerung die Frage nach dem besten Koalitionspartner mit CDU beantwortet. Nur die AfD-Anhängerschaft sieht die AfD als Regierungspartner. Die Wähler aller anderen Parteien lehnen eine Koalition mit der AfD mehrheitlich ab.
Studie: www.komrex.uni-jena.de/3487/policy-paper
Foto: pixabay





















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